Die Bilder aus der Ukraine sind nur schwer zu ertragen. Menschen werden getötet und vertrieben. Ohne Rücksicht auf persönliche Schicksale werden die geopolitischen Interessen durchgesetzt. Basierend auf einer ideologischen Betrachtung wird die Welt aus ihren Angeln gehoben. Der Westen schaut beim kriegerischen Angriff auf die Ukraine hilflos zu. Wir demonstrieren gegen den Krieg und appellieren gleichzeitig an die Vernunft der politisch Verantwortlichen. Trotzdem bleibt letztlich eine grosse Ohnmacht zurück. Und mit ihr die Erkenntnis: Auch wenn wir es gerne anders hätten, die Lebenswirklichkeit lässt sich nur sehr beschränkt planen und beeinflussen.
Mit diesen Unsicherheiten im Leben klar zu kommen, ist eine grosse Herausforderung. Das hat schon die Pandemie gezeigt. In einer globalen Welt beeinflussen uns Ereignisse viel unmittelbarer. Die Vorstellung, dass die Schweiz als sicherer Hafen vor jedem Sturm verschont bleibt, zeigt sich als realitätsfern. Damit müssen wir uns abfinden und wohl auch mit dem Umstand, dass Begriffe wie Neutralität und Unabhängigkeit ein Stück weit neu definiert oder ausgehandelt werden müssen.
Aber Krisen und Veränderungen sind immer auch Chancen. Dies gilt sowohl im politischen Kontext wie auch im privaten Bereich. Ganz in diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Kraft und Zuversicht, trotz der bedrückenden weltpolitischen Lage. Oder wie hat es Peal Buck treffend formuliert: “Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preiszugeben”. Und das ist ganz einfach keine Alternative.