Tagesstrukturangebot

Das Tagesstrukturangebot hat sich etabliert

Anfang September 2020 eröffnete die Gemeinde Goldach die Tagesstrukturen. Dieses schulergänzende Angebot stellt die Betreuung von Schülerinnen und Schülern an fünf Tagen pro Woche von 06.30 Uhr bis 18.30 Uhr sicher.

Dank den Tagesstrukturen sind weniger Kinder über Mittag oder nach der Schule sich selbst überlassen. Die Schülerinnen und Schüler werden gut betreut und ernähren sich gesund. Zudem bieten die Tagesstrukturen ein ideales Umfeld, um in Gruppen soziale Kompetenzen zu lernen und Freundschaften zu pflegen.

Doris Scheurer, Leiterin der Tagesstrukturen, blickt anlässlich eines Interviews mit dem Wellenbrecher auf die ersten Betriebsmonate zurück.

Wie verlief der Start der Tagesstrukturen?

Doris Scheurer: Für mich war es sehr schön zu sehen, wie die Eltern vom ersten Tag an viele Kinder angemeldet haben. Wir erhalten viele positive Rückmeldungen. Das zeigt, dass die schulergänzenden Tagesstrukturen einem echten Bedürfnis entsprechen.

Die Zeit vor der Eröffnung war jedoch intensiv. Aufgrund des sehr ambitionierten Zeitplanes waren die Bauarbeiten kurz vor dem Start immer noch im vollen Gange. Zwei Wochen vor Betriebsaufnahme war noch alles staubig, die Maler standen im Einsatz und die EDV war noch nicht installiert. Zum Glück hat aber alles noch geklappt, quasi auf die letzte Minute.

Was waren die grössten Stolpersteine?

DS: Für alle Beteiligten war es nicht ganz einfach, den bisher eigenständig geführten Mittagstisch in die neu geschaffenen Strukturen einzugliedern. Schlussendlich stellte der Prozess und das Resultat daraus jedoch für das ganze Team eine Bereicherung dar.

Hat die Bereitschaft der Eltern, ihre Kinder für das Angebot anzumelden, Ihre Erwartungen erfüllt?

DS: Die Vorgabe der Gemeinde lautet generell, dass pro Modul mindestens acht Kinder angemeldet sein sollten. Diese Zielsetzung können wir mit Ausnahme von zwei Modulen am Nachmittag einhalten. Es handelt sich dabei um den Montag- und den Donnerstagnachmittag. An diesen beiden Halbtagen haben sehr viele Goldacher Kinder Schule.

Sie bringen als ehemalige Mitarbeiterin der Kindertagesstätte langjährige Erfahrung in der Betreuung mit. Wie haben sich die Kinder über die Jahre aus Ihrer Sicht verändert?

DS: Am offensichtlichsten ist, dass der Radius, in welchem sich die Kinder aufhalten, extrem geschrumpft ist. Viele spielen wenig im Freien und haben dadurch auch wenig Bewegung. Dafür verbringen sie teilweise viel Zeit vor dem Bildschirm.

Wie viele Kinder nutzen das Betreuungsangebot?

DS: Insgesamt werden in den Tagesstrukturen über 100 verschiedene Kinder betreut. Im Mittagsmodul sind es teilweise bis zu 55. Bei den restlichen Modulen liegt das Maximum derzeit bei 28. Die Zahlen schwanken von Modul zu Modul jeden Tag stark, je nachdem, ob die Kinder Schule haben oder nicht. Das Abendmodul bis 18:30 Uhr konnte bisher mangels genügender Anmeldungen nicht durchgeführt werden.

Gibt es räumliche Probleme, wenn die Zahl der Anmeldungen deutlich ansteigt?

DS: In Moment könnten wir in den zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten noch mehr Kinder betreuen. Die ersten Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass eine altersmässige Abgrenzung wertvoll ist. So werden die Kindergartenkinder und die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe über den Mittag in separaten Räumen betreut, da sie ganz andere Bedürfnisse haben.

Kommt die Gemeinde den Eltern beim Tarif finanziell entgegen?

DS: Die Tarife der Gemeinde sind einkommensabhängig abgestuft, was sehr sinnvoll ist.

Sind die Tagesstrukturen auch während den Schulferien buchbar?

DS: Dieses Angebot besteht und kann auch separat gebucht werden. Während den Sommerferien haben wir an zwei von fünf Schulferienwochen geöffnet. Die mittleren drei Wochen sind die Tagesstrukturen geschlossen.

Anmeldungen nehmen wir bis vier Wochen vor Ferienbeginn entgegen.

Gefährden die Tagesstrukturen den Bestand der Kindertagesstätte nicht?

DS: Generell ist es so, dass die Kinder in der Kita bis längstens zum Ende des Kindergartens bleiben dürfen. Anschliessend können sie in die Tagesstrukturen wechseln. Von einer Konkurrenz kann deshalb keine Rede sein. Es handelt sich um ein gutes Miteinander im Sinne eines komplementären Angebots.

Was ist der grösste Änderungswunsch für die Zukunft?

DS: Die Platzverhältnisse im Freien sind im Bereich Wartegg allgemein eher begrenzt. Mehr Platz wäre ein grosser Wunsch, welcher sich aber natürlich nur schwer realisieren lässt.

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