Sie können es diesem Wellenbrecher entnehmen: Die Bürgerversammlung kann auch in diesem Jahr nicht stattfinden und muss einer Urnenabstimmung weichen. Die epidemiologische Lage ist nach zwei Jahren Ausnahmezustand immer noch fragil und Massnahmen prägen unser tägliches Leben. Wie lange noch?
Wahrscheinlich geht es Ihnen wie mir: Die letzten zwei Jahren haben Spuren hinterlassen. Die Auswirkungen der Pandemie bzw. der verfügten Massnahmen bestimmen das Leben nach wie vor auf eine unangenehme Weise. Grundsätzlich bin ich überzeugt, dass die Schweiz mit ihrem Pragmatismus einen guten Weg durch diese sehr anspruchsvollen Zeiten gefunden hat. Das Abwägen zwischen dem Schutz der individuellen Gesundheit, den gesellschaftlichen und den wirtschaftlichen Interessen ist in einer Gesamtbetrachtung recht gut gelungen, gerade wenn man den Vergleich zu Nachbarländern zieht, die mit teils viel strengeren Massnahmen nicht erfolgreicher waren bei der Pandemiebekämpfung.
Trotz einer sich abzeichnenden Entspannung der pandemischen Lage gilt es natürlich weiterhin, die notwendige Vorsicht walten zu lassen und die Massnahmen einzuhalten, aber mit einen klaren Ziel: In absehbarer Zeit muss zur Normalität zurück gefunden werden. Mit der Möglichkeit zur Impfung, den Fortschritten der medikamentösen Behandlung von Corona-Erkrankungen und der zunehmenden Erkenntnis, dass Corona auch in Zukunft ein Teil unseres Lebens bleiben wird, lassen sich Einschränkungen nur noch bedingt rechtfertigen.
Das Leben muss weitergehen. Viele Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene haben enorm unter den Einschränkungen der letzten zwei Jahre gelitten. Nur noch zu Hause zu bleiben und das Leben nicht mehr zu leben, ist auch ein Risiko. Irgendwann ist genug.