Im vergangenen Jahr haben die Energiepreise für Strom, Erdgas und andere Energieträger nie gesehene Niveaus erreicht. Die Gründe dafür sind vielfältig und die weitere Entwicklung schwer abschätzbar.
Die Technischen Betriebe Goldach und ihre Energielieferanten sind mit einer ausserordentlichen Situation an den Energiemärkten konfrontiert. Wie die Medien bereits mehrfach berichteten, sind die Energiepreise im vergangenen Jahr stetig gestiegen. Ein Ende schien nicht absehbar. Folgende Grafiken veranschaulichen diese Entwicklung anhand des Terminproduktes für das Jahr 2022 und den mittlerweile häufig beobachteten Zusammenhang zwischen Strom- und Gaspreisen.
Kumulation verschiedener Effekte
Die Gründe für diese Preissteigerung liegen in einer Kumulation verschiedener Effekte: Die Nachfrage nach Energie ist nach den Corona-Shutdowns gross. Der Ausstieg aus Kern- und Kohlekraft in der Stromproduktion wird teilweise mit Gaskraftwerken kompensiert, womit die CO2-Preise ihren Teil ebenfalls dazu beitragen. Die grossen Gasspeicher in Europa sind nach dem vergangenen Winter nicht auf das übliche Niveau gefüllt worden. Und nicht zuletzt gestalten sich die Gaslieferungen aus Russland auch im Zusammenhang mit den Verzögerungen der neuen Pipeline Nord-Stream-2 schwierig. Generell ist an den Märkten viel Unsicherheit und eine entsprechende Volatilität der Preise zu beobachten.
Zu Jahresbeginn hat sich diese Entwicklung nun aufgrund zusätzlicher Flüssiggaslieferungen nach Europa und milder Temperaturen etwas beruhigt. Aktuell sind nachlassende Tendenzen zu beobachten. Die weitere Entwicklung ist jedoch sehr schwierig vorherzusagen und hängt weiterhin von den oben genannten Faktoren ab.
Auswirkungen auf Tarife
Die Technischen Betriebe Goldach streben für ihre Kunden möglichst konstante Energiepreise an. Kurzfristige Marktkapriolen können aufgrund der festgelegten Beschaffungsstrategien mit den Energielieferanten grösstenteils abgefedert werden. Langfristige Entwicklungen wirken sich hingegen zwangsläufig auf die Endkundenpreise aus. Die Technischen Betriebe Goldach beobachten die Situation genau und ergreifen laufend notwendige Massnahmen auf der Beschaffungsseite.
Eine Anpassung der Strompreise ist gemäss den regulatorischen Vorgaben nicht erlaubt. Für die Gaspreise ist eine unterjährige Anpassung möglich, wobei die Technischen Betriebe Goldach dies als letztes Mittel in Erwägung ziehen. Sollten dennoch unausweichliche Anpassungen der Gaspreise notwendig werden, müssen sich die Technischen Betriebe Goldach vorbehalten, dem Gemeinderat entsprechende Anträge zu stellen.