Die Jahresrechnung 2020 der Gemeinde Goldach weist einen Gewinn von CHF 4’172’855 aus. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von CHF 1’157’010. Die Besserstellung beträgt damit CHF 5’329’865.
Einen Ertragsüberschuss von rund 4, 2 Mio. Franken konnte die Gemeinde Goldach in der Vergangenheit wohl noch nie ausweisen. Er kommt auch für den Gemeinderat überraschend.
Das ausserordentliche Ergebnis ist primär durch höhere Einnahmen begründet. Die Ausgaben liegen zwar ebenfalls rund CHF 466’434 unter dem Budget. Bei Gesamtausgaben von rund 45,6 Mio. Franken beträgt die Abweichung allerdings nur 1 Prozent, eine Punktlandung sozusagen.
Besondere Ereignisse trugen vor allem bei den Steuern juristischer Personen zum Rekordergebnis bei. Anstelle der budgetierten CHF 3’200’000 gingen CHF 5’873’639 ein. Davon sind rund CHF 2’500’000, also fast die gesamten Mehreinnahmen, einmalig. Sie fallen für 2021 wieder weg.
Auch die Grundstückgewinnsteuer liegt wegen eines sehr grossen Falles weit über einem «normalen» Rechnungsjahr. Die rund CHF 2’500’000 werden im Jahr 2021 voraussichtlich wieder auf die üblichen CHF 1’000’000 zurückgehen.
Bei den Steuern der natürlichen Personen gingen dank der Nachzahlungen aus Vorjahren rund CHF 220’000 mehr ein. Bei den Handänderungssteuern sind es CHF 300’000. Zudem profitierte die Gemeinden von hohen Rückerstattungen (+ CHF 450’000).
Für 2021 dürfte sich ein solcher Geldsegen nicht wiederholen. Das Budget rechnet bei fast gleichbleibendem Aufwand mit einem Aufwandüberschuss von CHF 2’645’249. Die grosse Differenz zum Rechnungsabschluss ergibt sich also ebenfalls aus der schwer beeinflussbaren Ertragsseite. Bei den Steuern der juristischen Personen fallen nicht nur die einmaligen Effekte aus dem Vorjahr weg, wegen des Bundesgesetzes über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung (STAF) reduzieren sich überdies die Gemeindeanteile an den Steuern juristischer Personen um 25 %. Schwierig abzuschätzen sind die Auswirkungen von Corona, die sich bei der öffentlichen Hand erst mit Verspätung zeigen werden.
Es bleibt das Ziel des Gemeinderates, die anstehenden finanziellen Herausforderungen mit dem aktuellen Steuerfuss zu meistern. Dank des Eigenkapitals, das die Gemeinde in den guten Jahren bilden konnte, lassen sich auch einige defizitäre Abschlüsse verkraften.