Im interkulturellen Frauencafé treffen sich Migrantinnen mit Schweizerinnen. Ein wertvoller Beitrag zur Integration.

Vom Projekt zum Regelbetrieb

Der Gemeinderat hat auf Antrag der Kommission Jugend, Familie und Integration beschlossen, das interkulturelle Frauencafé nach einem erfolgreichen Versuchsbetrieb als ständiges Angebot der Gemeinde weiterzuführen.

Im Integrationsprozess von Migrantinnen und Migranten ist der Erwerb der Landessprache ein entscheidender Erfolgsfaktor. Eine regionale Arbeitsgruppe nahm in den Jahren 2017/18 unter anderem die Sprachförderungsangebote unter die Lupe, um eventuelles Optimierungspotential zu orten. Im Bereich der professionellen Sprachkurse verfügten die Gemeinden bereits über ein breites Angebot. Jedoch ortete die Arbeitsgruppe Lücken im niederschwelligen Bereich. Aufgrund dieser Erkenntnisse lancierte die Kommission Jugend, Familie und Integration das Projekt «Interkulturelles Frauencafé». Der Gemeinderat gab im Mai 2018 grünes Licht für einen Versuchsbetrieb bis Ende 2020. Er bewilligte Projektkosten von total 28’000 Franken, woran sich der Kanton im Sinne einer Anschubfinanzierung mit 9’000 Franken beteiligte.

Eröffnung im Juni 2018

Das interkulturelle Frauencafé soll ein Begegnungsort für Frauen aller Sprachen und Religionen sein und richtet sich sowohl an Migrantinnen wie auch an Schweizerinnen, die in Goldach wohnen. Der interkulturelle Austausch in deutscher Sprache soll Berührungsängste zu unserer Landesprache wie auch zu unseren Gepflogenheiten abbauen. Eine Kinderbetreuung ermöglicht zudem die problemlose Teilnahme von Müttern.

In nur wenigen Wochen gelang es der ersten Leiterin, Marianne Gnädinger, die Infrastruktur und ein Team von freiwillig Helferinnen zu organisieren, um im Juni 2018 zu einem ersten Treffen ins Frauencafé einzuladen.

Hohe Nachfrage

Im Pavillon beim Schulhaus Wartegg treffen sich seither am Mittwochmorgen regelmässig interessierte Frauen mit bis zu 14 verschiedenen Nationalitäten. Hülya Kilic, welche die Leitung des Frauencafés nach der Aufbauarbeit von Marianne Gnädinger im Sommer 2018 übernahm, kann auf sieben freiwillige Helferinnen sowie auf die professionelle Kinderbetreuung durch Severin Passaretti zählen.

Aufgrund der Nachfrage führte der Gemeinderat Anfang 2020 einen zweiten Treff am Donnerstagnachmittag ein. Dadurch können auch Frauen das Angebot nutzen, die am Mittwochmorgen den Intensiv-Deutschkurs besuchen. Hülya Kilic kann zu normalen «Nicht-Corona»-Zeiten 10 bis 15 Frauen mit bis zu 6 Kindern begrüssen.

Wertvoller Beitrag zur Integration

Im Dezember endete der Versuchsbetrieb im Rahmen der budgetierten Projektkosten. Die Kommission Jugend, Familie und Integration erkannte den äusserst positiven Effekt des interkulturellen Frauencafés als wertvollen Baustein in der Integrationsarbeit. Der Gemeinderat folgte der Einschätzung und Empfehlung der Kommission und bewilligte die Budgetierung für eine Weiterführung im Regiebetrieb mit jährlich wiederkehrenden Kosten von 15’000 Franken. Der unbefristeten Weiterführung des Frauencafés vorbehalten bleibt die Genehmigung des Budgets 2021 durch die Bürgerschaft.

Das ganze Frauencafé-Team wartet sehnlichst auf die Beendigung des Corona-Lockdowns, um sich endlich wieder in gelöster Atmosphäre interkulturell austauschen zu können.

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