Im Industriegebiet an der Blumenfeldstrasse realisiert die Grimmo AG eine Indoor-CBD-Anlage. 17’000 Pflanzen sollen hier wachsen. Ein Besuch.
Von aussen ist das Gebäude ziemlich unscheinbar. Man vermutet darin eine Lagerhalle oder einen Maschinenraum. Doch hinter den Türen verbirgt sich etwas ganz anderes. Im Untergeschoss des Gebäudekomplexes an der Blumenfeldstrasse entsteht eine grossflächige Indoor-Anlage für CBD-Hanfpflanzen. Eine der grössten, wenn nicht gar die grösste im Kanton St.Gallen, wie Oliver Biljesko sagt. Biljesko ist Geschäftsführer der Grimmo AG, die sich hier niedergelassen hat. Deren Geschäftsmodell: Produktion und Handel mit pharmazeutischen Pflanzen, allen voran CBD.
Produkte liegen im Trend
Cannabidiol (CBD) ist ein chemischer Wirkstoff, der in Hanfpflanzen vorkommt. Produkte mit CBD liegen im Trend: Öle, Kapseln, Cremes, Eistee, Tinkturen oder Gummibärchen – das Sortiment wächst und wächst. Anders als THC (Tetrahydrocannabinol) untersteht CBD nicht dem Betäubungsmittelgesetz, da es keine vergleichbare psychoaktive Wirkung hat. 2016 ist die Herstellung von CBD-Hanf in der Schweiz legalisiert worden. Seither hat die Zahl der Produzenten markant zugenommen.«Wir sind vergleichsweise spät auf den Zug aufgesprungen», sagt Biljesko, der aus Zürich stammt. Er will sich durch Qualität und Professionalität von seinen Konkurrenten abheben.
Biljesko führt durch die Räume, die demnächst fertiggestellt werden. Hier reiht sich bereits Topf an Topf mit Stecklingen, im Raum nebenan werden Pflanzen getrocknet, die Bewässerungsanlage steht. Bis zu 17’000 Pflanzen will die Grimmo AG hier gleichzeitig züchten. Das Ziel sei der Pharmamarkt, sagt Biljesko. Denn die Hanfpflanze enthält Inhaltsstoffe, denen positive Eigenschaften zugeschrieben werden: angstlösend, beruhigend und entzündungshemmend. So könne CBD beispielsweise bei der Linderung von Gelenkschmerzen helfen, bei Ekzemen oder Schlafproblemen.
Damit Präparate dem Medikamentenmarkt zugeordnet werden können, sind allerdings weitere Verfahren und Bewilligungen nötig. «Daran arbeiten wir noch», sagt Biljesko. Bis es soweit ist, wird er auf CBD-Öl und Creme setzen. Auch, um sich als Basis erst einmal einen Namen in der Branche zu machen.
Vorurteile abbauen

Auf den Standort Goldach ist Biljesko vor allem wegen der freistehenden Liegenschaft gekommen. In Zürich ein bezahlbares Objekt in dieser Grösse zu finden, sei extrem schwierig. Die Türen öffnet er gerne. Vertreter der Gemeinde, der Kantons und aus der Nachbarschaft seien schon vorbeigekommen, erzählt der Unternehmer:
“Die Rückmeldungen waren durchs Band positiv. Darauf bin ich sehr stolz.”
Er weiss, dass der eine oder andere seinem Geschäft skeptisch gegenübersteht. «Das verstehe ich.» In Zürich sei die Produktion solcher Produkte weiter verbreitet als in der Ostschweiz. Vorurteile will er abbauen, durch Offenheit und Rücksichtnahme. So hat er ein Lüftungssystem installiert, das verhindern soll, dass der Geruch der Pflanzen nach aussen dringt. Auch in die Sicherheit hat der Geschäftsführer investiert. Überwachungskameras und Securitas sind um den Schutz der Anlage besorgt. Damit die Pflanzen ungestört gedeihen.