Am 4. Januar 2021 war es soweit: Die Berit Klinik AG eröffnete ihren Betrieb mit einem geplanten breiten Spektrum an ambulanten und stationären Dienstleistungen. Zur Zeit sind Sprechstunden im Fachbereich Augenheilkunde und Orthopädie bereits im Angebot und die ersten Operationen geplant. Weitere medizinische Fachdisziplinen werden in Kürze ebenfalls in die Dienstleistungspalette aufgenommen.
Neue Eigentümerin
Mit der Ansiedlung der renommierten Berit Klinik AG in Goldach ist ein Coup gelungen: Einerseits wird die neue Eigentümerin der ehemaligen Klinik St. Georg die Gesundheitsversorgung in der Region Rorschach bereichern. Andererseits erzeugt der neue Klinikbetrieb eine Wertschöpfung für die ganze Region. Neben zusätzlichem Steuersubstrat gilt es vor allen die neuen Arbeitsplätze zu erwähnen, welche durch den sich laufend erweiternden Betrieb entstehen. Eine bestehende, topmoderne Infrastruktur erhält auf diese Weise eine zukunftsgerichtete Nutzung.

Anfängliche Widerstände
Die ehemalige Klinik St. Georg hat ein illustre Vergangenheit. Vielleicht blieb es diesem Umstand geschuldet, dass der geplante Neustart des Klinikbetriebs an der Klosterstrasse von Nebengeräuschen begleitet war. Dabei hat sich der Einsatz für die Ansiedlung durchwegs gelohnt. Die Berit Klinik AG ist eine erfahrene, kompetente und zuverlässige Anbieterin im Gesundheitswesen. Die Diskussion rund um private und öffentliche Spitäler hat an dieser Stelle wenig Platz, vielmehr geht es um die sinnvolle Weiterführung einer bereits bestehenden privaten Spitalinfrastruktur. Und den daraus resultierenden Nutzen für die Bevölkerung.
Angebotserweiterung in Zukunft
Neben den aktuell bereits angebotenen Dienstleistungen werden in Zukunft folgende weitere Disziplinen hinzukommen:
- Urologie
- Gastroenterologie
- Dermatologie
- Kardiologie
- HNO
- Allgemeinde Sprechstunden
- Ambulante onkologische Rehabilitation
- Geriatrisches Angebot
Diese Angebote sollen sowohl im ambulanten wie auch im stationären Bereich bereitgestellt werden.
Kanton soll Leistungsauftrag erteilen
Die Berit Klinik hat beim Gesundheitsdepartement einen Antrag um Aufnahme auf die Spitalliste mit dem Leistungsauftrag “Chirurgie Bewegungsapparat” gestellt. Dieser Schritt ist wichtig für die Finanzierung von Leistungen durch die Krankenversicherer. Die ehemalige Klinik St. Georg wurde bereits auf der Spitalliste geführt. Es handelt sich beim Gesuch eigentlich einzig um eine Reaktivierung des bestehenden Leistungsauftrags. Ausserdem betreut die Berit Klinik AG schon heute über 20 Prozent der St. Galler Patientinnen und Patienten mit orthopädischen Leiden. Allerdings ausserkantonal. Was für einen Sinn macht es, diese Betreuung ausserkantonal durchführen zu lassen? Damit gehen Arbeitsplätze und Steuersubstrat für die Region und den Kanton verloren.
Ängstliches kantonales Departement
Aktuelle Signale deuten darauf hin, dass das Gesundheitsdepartement der Berit Klinik AG keinen Leistungsauftrag erteilen möchte. Persönlich habe ich dafür wenig Verständnis. Vor dem Hintergrund von Spitalschliessungen im Kanton St. Gallen wird eine private Institution, welche die Voraussetzungen für die Erteilung eines Leistungsauftrags erbringt, benachteiligt. Dies nennt man politisches Kalkül zu Lasten einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung mit viel Wertschöpfung für die ganze Region. Können wir uns das tatsächlich leisten? Hält das Gesundheitsdepartement an dem geplanten Vorgehen fest, wird es wohl zu einem Rechtsstreit kommen.
Potenzial erkannt
Die Gemeindepräsidenten vieler Nachbargemeinden sowie ansässige Hausärztinnen und Hausärzte haben die Klinik zwischenzeitlich besucht. Das Fazit war eindeutig: Mit der Berit Klinik hat eine seriöse Betreiberin die topmoderne Infrastruktur übernommen. Es wäre nicht nachvollziehbar, die Chance auf eine ganzheitliche Gesundheitsversorgung der Region ungenutzt zu lassen.