Das Coronavirus beschäftigt nach wie vor das gesellschaftliche und politische Leben. Neben den gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen bereitet mir die zunehmende Spaltung der Gesellschaft Sorge. In der jüngeren Vergangenheit beinhaltete vor allem die Frage der Angemessenheit und Verhältnismässigkeit von Massnahmen viel Zündstoff, sowohl am Familientisch wie auch im politischen Diskurs. Heute sorgt die Forderung nach der Zertifikationspflicht für rote Köpfe. Damit eng verknüpft wird die individuelle Einstellung zur Impfung zum Zankapfel. Folge bleibt eine Emotionalisierung und Spaltung der Gesellschaft in einer noch kaum dagewesenen Weise.
Letztlich bleibt die Impfbereitschaft ein ganz persönlicher Entscheid. Eine liberale und demokratische Gesellschaft muss dieses Spannungsfeld ertragen können. Andererseits müssen Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, mit den entsprechenden Konsequenzen leben. Für mich persönlich bleibt die Impfung vor allem auch ein Akt der Solidarität, in dem ich das Gesundheitswesen entlaste, meine Mitmenschen schütze und einen Beitrag zur Rückkehr zu einer gewissen Normalität leiste.