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Potenzial noch nicht ausgeschöpft

Vor etwas mehr als einem Jahr konnte der Gemeinderat die durchgehende Mühlegutstrasse in Betrieb nehmen. Die Erfahrungen sind gut, auch wenn das Potenzial der neuen Verkehrsachse noch nicht voll ausgeschöpft wird.

Primäres Ziel des neuen Verkehrsregimes ist es, einen Verkehrskollaps im Goldacher Dorfzentrum zu vermeiden. Dieser drohte wegen der immer längeren Schliessungszeiten der Barriere. Seit der Eröffnung der Umfahrungsstrasse sind die Rückstaus auf beiden Seiten der Bahnschranke deutlich kleiner geworden. Alles bestens also? – Nicht ganz.

Das System funktioniert

Das Positive vorweg: Das neue System funktioniert im Grundsatz sehr gut. Die Vorsignale zeigen mittlerweile – mit wenigen Ausnahmen – zuverlässig an, welches der schnellste Weg durchs Goldacher Dorfzentrum ist. Es werden aber immer noch Optimierungen vorgenommen. Zudem verstehen die meisten Autofahrenden die Idee, die dem neuen Verkehrsregime zugrunde liegt. Entsprechend steigt der Anteil des Verkehrs, welcher über die neue Achse durchs Mühlegut rollt, seit der Eröffnung zwar langsam, aber immerhin kontinuierlich an. Mittlerweile liegt er bei etwas über 38 %. Würden sich alle Verkehrsteilnehmenden nach den Vorsignalen richten, würde der Anteil zwischen 45 und 50 % liegen. Dieses nicht ausgeschöpfte Potenzial ist verantwortlich dafür, dass es in wenigen Fällen doch noch zu längeren Rückstaus vor der geschlossenen Bahnschranke kommen kann. Das ist – weil vermeidbar – sehr schade.

Entwicklung des Verkehrsanteils auf der Mühlegut-Umfahrung seit Eröffnung

Gerade im innerörtlichen Verkehr scheinen viele den kleinen Umweg übers Mühlegut zu scheuen. Leider ist es technisch (noch) nicht möglich, die Dauer bis zum Öffnen der Schranken in die Anzeige der Vorsignale einzurechnen. Es kann deshalb vorkommen, dass die Barriere bereits wieder offen ist, wenn man nach der Fahrt über die Umfahrung beim Dorfplatzkreisel ankommt. In diesen Fällen hat man tatsächlich etwas Zeit “verloren”. Auf Dauer dürfte das Befolgen der Signale aber immer die bessere bzw. schnellere Wahl sein. Kommt hinzu, dass zu viele wartende Fahrzeuge insbesondere beim Dorfplatzkreisel die Umfahrung blockieren. Die Wartebereiche bieten nur beschränkt Platz. Sind sie belegt, tangiert der Entscheid, die Öffnung der Barriere abzuwarten, auch alle nachfolgenden Autofahrenden, welche dadurch nicht mehr auf die Transitspur gelangen können.

Halten im Kreisel verboten

Immer wieder (aber zum Glück immer seltener) trifft man auch auf Autofahrende, die ihr Fahrzeug im Dorfplatzkreisel anhalten. Das ist nicht nur verboten, es stellt auch in mehrfacher Hinsicht eine Behinderung dar: Zum einen beeinträchtigen sie den Transitverkehr. Die innere Spur des Kreisels muss immer frei sein. Zum andern blockieren sie den Bushof. Postauto und Seebus müssen auch bei geschlossener Barriere die Haltestellen beim Bahnhof bedienen und fahrplanmässig in alle Richtungen abfahren können.

Gesamthaft fällt das Fazit der Gemeinderates nach einem Betriebsjahr aber positiv aus. Die Investition hat sich gelohnt. Und wenn sich der Trend der vergangenen 13 Monate fortsetzt, dürfte das Potenzial je länger je mehr ausgeschöpft werden. Nicht zu vergessen ist auch das Projekt für den Autobahnanschluss Witen. Sorgt dieser dereinst für eine weitgehende Befreiung vom Durchgangsverkehr, wird sich die Wohn- und Aufenthaltsqualität im Dorfzentrum nochmals zusätzlich verbessern und insbesondere auch den nach wie vor hoch beanspruchten Knoten Bruggmühlestrasse-St. Gallerstrasse entlasten.

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